Über die Künstler_Innen

Sonja Hohenbild, Studium Hbk Braunschweig ,Kulturarbeiterin, Mitglied von Remember Resistance, lebt und arbeitet hauptsächlich in Berlin ,stellt ihr Projekt für die Kiezbiennale vor:


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Montag, 8. März 2010
Mehr als ein Flickenteppich sozialer Verantwortung – KiK engagagiert in Bangladesch







 1,99 Euro kosten die freundlich bunten Flickenteppiche, die es seit zwei Jahren in 2.600 KiK-Filialen in Deutschland und Österreich zu kaufen gibt. Die kleinen Teppiche machen Kasse, über 500.000 Exemplare wurden bereits verkauft. Allerdings: Die Kasse klingelt in Bangladesch, denn nach dort fließt der vollständige Ertrag aus diesen Verkäufen. Drei Arztstationen, drei Schulen und sechs Kindertagesstätten werden vollständig daraus finanziert. Ein Discounter punktet mit gesellschaftlichem Engagement, günstig und verantwortlich passen zusammen. Jetzt erhielt KiK gemeinsam mit seinem Kooperationspartner CARE Bangladesh für dieses Projekt den “Golden Standard Award” des PR-Verbandes Public Affairs Asia und setzte sich damit in einem Feld von über 100 Bewerbern durch.
Bei seinen gemeinnützigen Projekten kooperiert KiK neben CARE Bangladesh mit den Lokalen NGOs Awaj Foundation und Phulki. Begleitet wird das Projekt von der Hamburger Systain Consulting. Für die Herstellung der Teppiche werden über 300 Menschen in zehn sogenannten Units in der dörflichen Region um das im Norden des Landes gelegene Rangpur beschäftigt. Rangpur ist landwirtschaftlich geprägt und keine Textilregion, Menschen von dort wandern in die südlich gelegenen Metropolen und Produktionsstätten ab. Die von einem Jungunternehmer aus Dhaka koordinierte Fertigung der Flickenteppiche ist damit auch ein kleiner Betrag gegen diesen Trend. Gemeinsam mit CARE will KiK seine gesellschaftlichen Initiativen in der Region Rangpur ausweiten und sich dabei den Themen Aufklärung, Hygiene und Arbeitssicherheit widmen.
Monatlich erreichen drei Container mit 60.000 Flickenteppichen die KiK-Zentrale in Bönen. “Wir freuen uns, dass wir unsere Präsenz am Markt für dieses Projekt so sinnvoll einbringen konnten und unsere Kunden das Produkt so gut angenommen haben”, sagt Petra Katzenberger, CSR-Bereichsleiterin bei KiK. Was hinter den Flickenteppichen steht, wird den Kunden durch einen Produktanhänger vermittelt. Nun sollen neue Absatzmärkte für die kleinen bunten Teppiche erschlossen werden – zum Beispiel in Slowenien.




Die Kundin ist Königin – Kik KiK KO! Kik KiK hurrey!
(unveröffentlichter Leserinnenbrief von Sonja Hohenbild)


  Pünktlich zum Frauentag erscheint diese Nachricht auf dem Bildschirm über CSR-News, einer „weltweit führenden und meistbesuchten Informationsplattformen zum Thema Corporate Social Responsibility“.

Es ist also möglich für den westlichen  „social responcible“ Consumer für nur 1,99 Gutes zu tun und dabei auch noch ein preziöses Produkt, nämlich einen kleinen Teppich „mit individuellem Design“ zu erwerben. 
Ein Einzelstück unter dem  Discounterpreis!

Wir bekommen es also billiger als üblich, dabei ist das Produkt auch noch aus fairem Handel, was das Suppliment zum Preisschild fast noch preziöser macht als da Produkt selbst- vorallem auch für KiK: wir sehen darauf ein „echte, eigentlich arme“, Produzentin (das sagt uns schon das „farbige“ Foto...) und eine in Stichpunkten verfasste Erklärung, dass der komplette Erlös – also 1,99 Euro – an soziale Projekte in eine der „Strukturschwachen“... Regionen Bangladeshs fliesst + Projektwebsite.

Doch zu welchem Preis?  KiK, das im letzten Rechnungsjahr 2007/2008 1,44 Milliarden Umsatz in 2600 Filialen gemacht hat, lässt auch die, meisten anderen Produkte in Bangladesh herstellen – allerdings weder zu fairen Löhnen noch zu fairen Bedingungen. Deshalb wurde KiK auch öffentlich kritisiert und hat so eine erfolgreiche Methode gefunden sich „Weiss“zu waschen- Public Relations, die schon zu Rockefellers Zeiten perfekt funktioniert haben: ein  positives Firmenimage aufbauen.

Hier, wie auch sonst bei vielen Fairtradeprodukten, bekommen die Produzentinnen keinen fairen Lohn, es wird also auch von den NGO`s kein wirklicher gerechter Handel angestrebt, sondern der Entlohnung ist immer noch so niedrig, dass die Frauen z Bsp. ihre Kinder nicht zur Schule schicken können oder sich Hygieneartikel kaufen können, beides wird von dem nicht ausgezahlten Geld , also als Entwicklungshilfe-in-Anführungsstrichen, zur Verfügung gestellt. Und damit wird einmal mehr den lokalen Akteurinnen in paternalistischer und rassistischer Weise unterstellt, dass sie selbst nicht fähig seien.Auch wenn sie über das nötige Kapital verfügten, selbst für ihre Bedürfnisse sorgen zu können und werden damit in eine nachhaltige(!) Abhängigkeit gezwungen. 

Lena Braun_-Kuratorin und Künstlerin (Galerie Salon Sudecoucou) Föderverein Solaris

http://www.sudecoucou.net/

http://www.solariskunstverein.de



1987 Kommunikationswissenschaften und Germanistikstudium , Berlin 
Ausstellungen(Auszug) : 
2008 Hall of Femmes, Berlin 2008, Kuratorin der Ausstellung ROTES HAUS, Künstlerhaus Bethanien, Kunstraum Kreuzberg, 2008 Kunstprojekt Marketenderinnen gefördert von FrauenStadtWien, Soho Festival, Ottakring, Wien 2008 Kuratorin der Ausstellung LIKE HER, Haus Schwarzenberg/Galerie Neurotitan


Lena Braun reinszeniert und feminisiert ironisch das Logo der Lord Jim Lodge. Sie rief 1992 die Queen Barbie Loge in Leben und kreiert mit ihrem eigenen Logo ein eigenes feminisiertes Markenzeichen. Sie wird den Markplatz des Anton_Saefkow-Platz mit ihrem Eigenen Logo „Mond tritt Schwanz“ als feminisierten Warenraum inszenieren. Sie wird live am 02.07.2010 Besucher der Kiezbiennale den Stempel vorführen und ihre Logenhefte der Queen Barbie präsentieren.


 Das Video : Die Queen Barbie Loge tätowiert sich in Lord Jim Museum wird auf dem Marktplatz und in der Filmreihe präsentiert.



Cinema copain_Jarmark Europa 


Minze Tummescheit studierte Experimentelle Filmgestaltung an der Hochschule der Künste Berlin und arbeitet heute als Filmemacherin, Kamerafrau und Cutterin. JARMARK EUROPA ist ihr erster abendfüllender Dokumentarfilm. Inhalt Der 'Jarmark Europa' im Stadion 'Dziesieciolecia' in Warschau ist einer der größten Basare in Osteuropa und Zentrum eines Kleinhandels, der in keiner Handelsbilanz auftaucht. Die Händler- Innen kommen aus den verschiedensten Ländern der ehemaligen Sowjetunion. Sie transportieren ihre Waren in den berühmten Tragetaschen nach Warschau oder in andere Städte westlich der Grenzen der ehemaligen SU. Auf Russisch werden sie 'Tschelnoki' genannt. 

Das Wort 'Tschelnok' bedeutet Weberschiffchen und beschreibt anschaulich den unsteten Lebensstil der Händler- Innen. Meist haben sie ihre bürgerliche Existenz gegen ein Leben in ständiger Bewegung zwischen ihrem Heimatort und dem Basar eingetauscht. Viele von ihnen sind AkademikerInnen, die zu wenig verdienen, um davon leben zu können, andere sind arbeitslos oder in Rente. Die 'Tschelnoki' sind UnternehmerInnen der ersten Stunde in einer sich verändernden Gesellschaft. Es fällt auf, dass besonders viele Frauen auf diese Weise das Einkommen ihrer Familien sichern. 

Jarmark Europa erzählt von Kaleria Michajlowna, der ehemaligen Leiterin einer Poliklinik in ihrer Heimatstadt Penza, 700 km südöstlich von Moskau; sowie von Swetlana Anatoljewna, die aus Brest, der Grenzstadt zwischen Weißrussland und Polen kommt und früher eine angesehene Musiklehrerin war. Der Film begleitet Kaleria und Swetlana auf ihren Reisen, zu Hause und auf dem Basar und betrachtet die Auswirkungen der Osterweiterung der EU aus der Sicht jener, die draußen bleiben.


Silke Gottschalk;  (ehem.)Kuratorin von MocTA "Museum of contemporary TrashArt seit 2008

Studium der Malerei bei Prof. Petzold, HBK Dresden, Seit 1999 freischaffend in Berlin 


Mit Hilfe von recycelten Artefakten und TrashArt macht gottschalk*berlin sichtbar,wie sich das Bewusstsein für Gegenstände verändert, wenn sie in den Kontext der Kunst integriert werden.


 Die Materie (hier der Alltagsgegenstand, entsorgtes Material) wird in seiner Bedeutung transformiert und zwingt den Betrachter zu einer Erneuerung der Wahrnehmung des Gegenstandes/ Materials. In der gesamten Raumzeichnung werden Materialien verwendet, die schon als Abfall entsorgt wurden. Das großformatige Gemälde entstand auf einer alten, zerschlissenen LKW-Plane, die bereits als Müll der Entsorgungskette zugeführt wurde. Alte Keilrahmen wurden mit Folie bespannt die ebenfalls bereits im Müll gelandet waren und nun in hochwertiger goldener Farbe leuchten. Speziell für den Anton Saefkow-Platz in Lichtenberg inszeniert sie mit gefundenen und von Anwohnern mitgebrachte überflüssige Gegenstände eine Installation des Überflüssigen. 

Ein altes verrostetes Fahrrad, Haushaltsgegenstände, Bierdosen und andere Konsumartikel dienen der Künstlerin als Symbol für Bewegung/Entwicklung/Abwicklung und wird von ihr zu Kunst erklärt. Aus Sicht des radikalen Konstruktivismus eine völlig normale Angelegenheit.

French&Mottershead

http://www.frenchmottershead.com/

Rebecca French and Andrew Mottershead are London-based artists whose work looks at the conventions of social exchange and its relationship to the public and private realms in which they are played out. 


Their work sets out to reveal often-ignored acts or communities and to subvert people’s expectations and the unwritten rules at play, mainly through tactical interventions that invite people to take part in a creative act. Their working process comes with a lot of communication and negotiation, and the outcome is often unpredictable, yet engaging and accessible. Their work has been said to achieve the popular ideal of raising people’s awareness of everyday life.



Exhibitions: Liverpool Biennial, Tate Modern, Centro Cultural São Paulo, Galeria Vermelho, National Review of Live Art, Pingyao International Photography Festival, Site Gallery in Sheffield, the Arnolfini Gallery in Bristol and EASTinternational in Norwich. Site-specific locations have included shops in various international cities, the West Indian Ex-Serviceman’s Association, a public library, a North Tampa pool hall, the pork supply chain in China, and a local newspaper


Waltraud Maria Weiland 
Studium Hbk Braunschweig  , Fotografie /Film
Weiterbildung u.a. 2013 ProjektmanagerIn EU-Förderungen 2014-2020 Ausstellungen (Auszug)2009 -0,7 Km _ Ferne Nähe im Reuterkiez, Berlin/ 2009 Gaydar – Galerie Zeitzone, Berlin 2007 - Art an Board- Berlin Germany Wrangelkiez gefördert/sponsored by Soziale Stadt, Quartiersmanagement Wrangelkiez 2007 - Klick dich Selbst- Mediale Bildpolitiken im Aussenraum, Arttransponder, Berlin , 2009 0,7 Km –Ferne Nähe im Reuterkiez, Gefördert QM Neukölln, Europäischer Sozialfonds 
Berlinale Berlin  2005 , Beitrag Melancholy Rose "fucking different"



Titel: Footage + Interview Film/Collage zu einer "Marktbeschimpfung" in Anlehnung an der Publikumsbeschimpfung von Klaus Kinski und den Film -Eat the Rich" .


Isabella Gresser_Die tätowierte Banane mit Partner 

1995-2001 HBK Braunschweig, Klasse Marina Abramovic 1998-2002 Freie Klasse Berlin, UdK Berlin 2006/7 residence in asia (Taiwan, China, Korea)

Internationale Beteiligung an Filmfestivals/Screenings : Berlinale Panorama 05, Visions NY 09, New Fest NY, Frameline SF ("calling an ocean" auf fucking different), EmaF Osnabrück 09 , 4.Queer Filmfestival Beijing/China 09


Die tätowierte Banane mit Partner


_ Die Banane hat in ihren verschiedenen Herkunftsländern jeweils unterschiedliche Bedeutungen. Als westliches kulturelles Artefakt ist sie Symbolträger für Systemunterschiede und Abgrenzung jeglicher Art geworden. - Phallus / Potenz - Wohlstand, Konsum , Marktwirtschaft- Wiedervereinigung - Warenmangel der ehem. DDR, Verhöhnung - Ausbeutung / Kolonialistisches Denken, Imperialismus - Freiheit der Kunst Subversivität - später High art places (Warhol/ Baumgärtel) 

Interessant ist wie sich die unterschiedlichen Bedeutungen im Wandel der Zeit verändern. Die Banane wird zum Träger der Symbole des Kapitals, Macht, Ausbeutung, Potenz, Piraterie etc. Für die Ausstellung werde ich einen Bananenbund mit Logos, fake logos, Zeichnungen slogans etc überfrachten und mit den unterschiedlichen Aussagen spielen. Der tätowierte Bananenbund wird auf einem der Markttische zum Preis des momentanen teuersten Kunstwerkes (ca. 106,4 Mio. Dollar Picasso) zum Verkauf angeboten. Im Gegensatz dazu, das Objekt der Begierde verletzt betreten am Boden liegend, gesichert durch eine Absperrung. Die Abgrenzung birgt Kunstort und Tatort zugleich.